Arbeitsorientierte Forschung

Kooperationsstellen initiieren und organisieren arbeitsweltorientierte Forschungsprojekte. Sie legen Wert auf einen dialogisch-reflexiven Prozess, in dessen Verlauf Akteure aus Wissenschaft und Arbeitswelt gemeinsam daran arbeiten, handlungsrelevante und wissenschaftlich interessante Erkenntnisse zu erzielen. Beide Seiten lernen dabei voneinander, wissenschaftliches und praktisches Wissen fließen in den Prozess ein.

Dazu drei konkrete Beispiele:

Saarbrücken: Auswirkungen elektronischer Überwachung auf Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer

Zusammen mit dem Lehrstuhl für Arbeits- und Organisationspsychologie geht die Kooperationsstelle Wissenschaft und Arbeitswelt der Frage nach, wie sich Arbeit durch elektronisches Monitoring verändert. Die Möglichkeiten, genau zu überwachen, was eine Arbeitnehmerin oder ein Arbeitnehmer wann wo macht, sind markant gestiegen, denn jede Person hinterlässt permanent Datenspuren in der vernetzten Computerwelt.

Was das für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bedeutet, steht im Mittelpunkt dieses Projekts. Dazu werden drei Jahre lang mit unterschiedlichen Methoden Daten erhoben. Beispielsweise soll in einer Befragung herausgefunden werden, ob ein Zusammenhang besteht zwischen dem Überwacht-Werden und der Arbeitszufriedenheit. Die Ergebnisse werden nicht nur in Fachzeitschriften veröffentlicht, sondern auch mit den Projektpartnern aus der Praxis besprochen.

Berlin: Wandel der Arbeit in wissenschaftsunterstützenden Bereichen an Hochschulen

Im Auftrag der Hans Böckler-Stiftung hat sich die Kooperationsstelle Wissenschaft und Arbeitswelt der Technischen Universität mit der Arbeits- und Beschäftigungssituation in Sekretariaten, Bibliotheken, Laboren, Rechenzentren und Verwaltungseinheiten an Hochschulen befasst. Die Untersuchung nimmt damit eine Beschäftigtengruppe in den Blick, die bislang von Hochschulpolitik und Hochschulforschung weitgehend vernachlässigt wurde.

Auf einer breiten empirischen Basis werden nicht nur Befunde zur strukturellen Zusammensetzung der Gruppe der Beschäftigten in wissenschaftsunterstützenden Bereichen aufgearbeitet, es wird auch gefragt nach den Einstellungen dieser Beschäftigten zu ihrem Arbeitsplatz sowie nach der Bewertung ihrer beruflichen Situation. Zudem werden hochschulische Entwicklungsprozesse aus dem Blickwinkel des wissen-schaftsunterstützenden Personals neu beleuchtet und Veränderungen der Beschäftigungssituation im zeitlichen Verlauf nachgezeichnet.

Bremen: Baugewerbe – Strukturwandel, Arbeitsqualität und Zukunftsperspektiven

Das Institut Arbeit und Wirtschaft (IAW) erforscht die facettenreiche Baubranche für das Land Bremen. Dabei stehen Strukturen, Entwicklungstrends, zukünftige Herausforderungen sowie Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen im Zentrum.

Zunächst wird eine Branchenanalyse aufgrund statistischer Daten und einer eigenen qualitativen Studie erstellt. Zentrale Kenngrößen zeigen Struktur und Entwicklung der Branche. Die Arbeitnehmerkammer bietet die Möglichkeit, die Ergebnisse im Rahmen einer Veranstaltungsreihe „Strukturwandel in Bremen“ zur Diskussion zu stellen. Zweitens werden Kooperationsbeziehungen zwischen den einzelnen Betrieben und Gewerken analysiert und für die Branche zukünftig wichtige Herausforderungen (Fachkräftesicherung, Digitalisierung etc.) thematisiert. In einer weiteren Untersuchung geht es um die Arbeits- und Beschäftigungsbedingungen der Arbeitnehmer*innen, wie sich diese in einzelnen Segmenten unterscheiden und welche Veränderungen zu beobachten sind.

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